12 Tipps die deine Website-Geschwindigkeit verbessern

Website-Geschwindigkeit optimieren
Denis Fenger
Denis Fenger · Aktualisiert: 13.01.2022

Die Geschwindigkeit deiner Website macht den ersten Eindruck über dein Unternehmen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass du keine zweite Chance bekommst, wenn es um das Nutzererlebnis geht.

Eine langsame Website ist eines der frustrierendsten Dinge, die Menschen von deinem Content abhalten.

  • Schnelle Webseiten führen zu höheren Wiederholungsbesuchen, niedrigeren Absprungraten, höheren Conversions, mehr Engagement, besseren Rängen in der organischen Suche und einer besseren Nutzererfahrung.
  • Langsame Webseiten kosten dich hingegen Geld und beschädigen deinen Ruf.

Indem du die Seitenladezeit reduzierst, wirst du Marketing- und Verkaufsprozesse positiv beeinflussen. Du wirst mehr Traffic generieren und mehr qualifizierte Leads anziehen, die in Kunden umgewandelt werden können.

In diesem Guide geben wir dir konkrete Tipps, wie du die Ladezeiten deiner Website sofort verbessern kannst.

Warum die Website-Geschwindigkeit so wichtig ist

Die Ladezeit einer Webseite ist eine Performance-Kennzahl, die die Zeit angibt, die eine Seite benötigt, um auf dem Bildschirm des Nutzers zu erscheinen.

Lass uns einen Blick darauf werfen, wie die Website-Geschwindigkeit die Faktoren des Webseitenerfolgs beeinflusst:

  • Conversions
  • Sichtbarkeit
  • Benutzerfreundlichkeit

Conversions

Die Conversions einer Website sind ein wichtiger Faktor für deinen Unternehmenserfolg.

Conversions sind all die Aktionen, die du von deinen Websitebesuchern haben möchtest.

Zum Beispiel sollen sie dein Produkt kaufen, sich für Newsletter-Kampagnen anmelden, sich für ein Webinar registrieren oder einen Leitfaden herunterladen. All das könnten deine Conversions mit jeweils unterschiedlicher Priorität sein.

Je schneller deine Seite lädt, desto höhere Conversion-Raten wird sie bekommen.

Laut einer Studie von Hubspot bedeutet 1 Sekunde Verzögerung bereits 7 Prozent weniger Conversions.

So könnte beispielsweise die Seitenverlangsamung von 1 Sekunde Amazon jedes Jahr Milliarden Dollar an Umsatz kosten.

Sichtbarkeit

Die Ladezeit deiner Website beeinflusst auch, wie leicht Nutzer deine Website finden können.

Die Website-Geschwindigkeit ist einer der Faktoren, die Google beim Ranking von Webseiten berücksichtigt.

Eine Webseite mit hoher Ladezeit verursacht ein schlechtes Nutzererlebnis und erhält daher weniger Aufmerksamkeit in den Suchergebnissen.

Seit Dezember 2017 hat die Google-Suchmaschine damit begonnen, das Ranking auch auf Basis der mobilen Versionen von Seiten zu erstellen, sogar für Desktop-Suchen.

Das Ziel dieser Entscheidung ist es, die Nutzer vor Websites zu schützen, die eine schlechte Performance haben und nicht auf allen Geräten optimal dargestellt werden.

Benutzerfreundlichkeit

Die Benutzerfreundlichkeit einer Website, wie z.B. die Seitengeschwindigkeit, die Ladezeit und die Reaktionsfähigkeit der Website auf Benutzeranfragen, hat einen direkten Einfluss auf die Kundenbindung.

Je besser deine Website performt, desto zufriedener wird ein Nutzer sein.

Ein großartiges Nutzererlebnis ist ein Weg, um einen großen Kundenstamm und eine starke Marke aufzubauen.

Wie du die Geschwindigkeit deiner Website überprüfen kannst

Bevor du mit der Optimierung deiner Website-Geschwindigkeit beginnst, solltest du deine aktuelle Ladezeit ermitteln und herausfinden, was deine Seite ausbremst.

Erst dann solltest du deine Ziele für die Website-Geschwindigkeit festlegen.

Die Empfehlung für die Seitenladezeit ist, unter 3 Sekunden zu bleiben.

Website-Absprungraten basierend auf Ladegeschwindigkeiten

Laut einer Studie von Google ist nur ein Bruchteil der Websites nah an der empfohlenen Geschwindigkeit dran oder drunter.

Wenn du also die Geschwindigkeit deiner Website auf ein akzeptables Niveau optimierst, wirst du allein dadurch einen deutlichen Rankingvorteil gegenüber deiner Konkurrenz erhalten.

Die besten Tools um deine Website-Geschwindigkeit zu testen und analysieren

PageSpeed Insights

PageSpeed Insights ist ein kostenloses Tool von Google, das einen Performance-Test auf deiner Seite durchführt und Empfehlungen gibt, wie du die Performance steigern kannst. Es funktioniert sowohl für die Desktop- als auch für die mobile Version.

PageSpeed Insights Ergebnis

GTmetrix

GTmetrix ist inzwischen das wahrscheinlich fortschrittlichste Tool, um Details über deine Website-Geschwindigkeit herauszufinden.

Seit der Zusammenarbeit mit Google Lighthouse gibt es wohl kein Tool mehr, das wir über GTmetrix empfehlen würden, um einen detaillierten Eindruck zu bekommen. Denn während PageSpeed Insights stark ist, konzentriert es sich nur auf einen bestimmten Aspekt der Performance: die Front-End Struktur deiner Seite.

GTmetrix Performance Bericht

Pingdom

Pingdom ist auch ein großartiges Tool zum Testen der Website-Geschwindigkeit mit einer Reihe von nützlichen Funktionen.

Es verfolgt die Performance-Historie deiner Website, gibt datengestützte Empfehlungen und erstellt leicht verständliche Berichte.

Pingdom bietet vielleicht nicht so detailliere Ergebnisse, dafür aber die Option den kostenlosen Test sofort aus Deutschland zu machen. Diese Möglichkeit bekommt man bei GTmetrix nur mit einem PRO Account.

Pingdom Speed Test

Performance Budget Calculator

Performance Budget Calculator ist ein interessantes Tool, das dabei hilft, herauszufinden, welche Art von Inhalten du verwenden kannst, um deine Seite optimal laufen zu lassen.

Perdormance Budget Calculator

Leitfaden zur Optimierung der Website-Geschwindigkeit

Sobald du die Geschwindigkeit deiner Website getestet hast, kannst du damit beginnen, sie zu optimieren.

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um deine Website schneller zu machen und hier ist eine Liste mit den effektivsten:

1. Content Delivery Network (CDN) verwenden

Ein Content Delivery Network oder kurz CDN ist eine Gruppe von Webservern, die über verschiedene geografische Standorte verteilt sind und den Endnutzern Webinhalte unabhängig von ihrem Standort zur Verfügung stellen.

Wenn du deine Website auf einem einzigen Server hostest, werden alle Nutzeranfragen an die gleiche Hardware gesendet. Aus diesem Grund erhöht sich die Zeit, die benötigt wird, um jede Anfrage zu verarbeiten.

Darüber hinaus erhöht sich die Ladezeit, wenn die Nutzer physisch weit vom Server entfernt sind.

Mit CDNs werden die Nutzeranfragen an den nächstgelegenen Server weitergeleitet. Dadurch wird der Inhalt schneller an den Nutzer ausgeliefert und die Webseite funktioniert schneller.

Früher war das ein ziemlich teurer, aber sehr effektiver Weg, um die Ladezeit zu optimieren.

Heute kannst du deine Website komplett kostenlos mit einem CDN ausstatten – zum Beispiel mit dem Marktführer Cloudflare.

2. Website zu einem besseren Host verschieben

Bevor du anfängst im Code deiner Website herumzukramen oder einen Developer ranzulassen, solltest du dich mit den grundlegenden Dingen beschäftigen.

Dazu gehört auch die richtige Wahl deines Webhosts.

Manchmal scheuen wir uns vor Veränderung, insbesondere wenn immer alles „gut funktioniert“ hat.

Aber genau das sollte nicht dein Standard sein, denn die Technologien entwickelt sich ständig weiter und normales „Shared Hosting“ ist definitiv nicht die Zukunft.

Den Aufwand für das Wechseln als Ausrede anzubringen, zählt hier auch nicht mehr, denn die meisten Webhoster transferieren deine Website komplett kostenlos für dich.

Das nur als kleiner Denkanstoß.

Machen wir mit den Möglichkeiten beim Hosting weiter.

Es gibt 4 Arten von Webhosting:

  • Shared Hosting
  • Virtual Private Server (VPS) Hosting
  • Dedizierter Server
  • Cloud Hosting

Die beliebteste Art von Hosting ist das Shared Hosting. Das ist der günstigste Weg, um deine Seite in kurzer Zeit und für eine geringe Gebühr online zu bringen. Es ist dabei wichtig, einen schnellen Webhoster zu wählen, um eine bessere Optimierung zu gewährleisten. Beim Shared Hosting teilst du CPU, Speicherplatz und RAM mit anderen Seiten, die diesen Server ebenfalls nutzen. Das ist der Hauptgrund, warum Shared Hosting nicht so schnell ist wie VPS, Cloud Hosting oder einem dedizierten Server.

Virtual Private Servers (VPS) nutzen mehrere Server für die Verteilung der Inhalte. Bei VPS teilst du den Server mit anderen Nutzern und hast deinen eigenen Teil des virtuellen Servers, wo deine Konfigurationen keinen Einfluss auf andere Kunden haben. Wenn deine Website einen durchschnittlichen Traffic erhält oder du eine E-Commerce-Seite mit Traffic-Spitzen in manchen Perioden hast, dann war VPS bisher die optimale Lösung für dich.

Die teuerste Hosting-Option ist die Nutzung eines dedizierten Servers, der dein eigener physischer Server sein kann. In diesem Fall zahlst du eine Servermiete und stellst einen Systemadministrator ein, um ihn zu warten. Diese Option macht nur für sehr große Unternehmen Sinn und wird inzwischen immer häufiger mit Cloud Hosting ersetzt. Was uns auch gleich zum Thema bringt.

Das Cloud Hosting ist der absolute Gewinner in allen Kategorien und ist zwangsläufig der neue Standard für das Webhosting. Es ist schneller, zuverlässiger, sicherer und flexibler als alle anderen Hosting-Möglichkeiten, die wir hier besprochen haben und wird durch das steigende Angebot immer günstiger.

Der große Vorteil vom Cloud Hosting: In der Cloud-Umgebung wird deine Website auf einem Pool von vereinten Rechenressourcen gehostet. Das bedeutet einfach ausgedrückt, dass wenn ein Server sein Maximum erreicht, ein zweiter Server bereitsteht, um zu funktionieren. Auch wenn ein Server ausfällt, läuft die Website weiter, da andere Server weiterhin den eingehenden Traffic bedienen. Praktisch besitzt du einen eigenen dedizierten Server in der Cloud, der immer erreichbar ist.

Empfehlung für dein Hosting

Wenn du eine neue Website erstellen und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bekommen willst, hätten wir dir früher das Shared Hosting von Siteground empfohlen.

Aber die Dinge haben sich dramatisch verändert!

In den letzten Jahren haben wir festgestellt, dass Shared-Hosting-Anbieter ihre Preise nach und nach erhöht haben, während das Cloud Hosting immer beliebter wurde, was zu einem größeren Wettbewerb und – zu deinem Glück – zu günstigeren Preisen führte.

Heute macht es buchstäblich keinen Sinn mehr, Shared Hosting zu nutzen, denn Cloud Hosting ist kaum teurer und bietet einen viel größeren Mehrwert für die Sicherheit und Performance deiner Seite.

Wir empfehlen Cloudways als Cloud-Hosting-Anbieter für maximale Transparenz und Skalierbarkeit.

Preislich liegt Cloudways bei 10$ pro Monat (+1$ für jede registrierte E-Mail-Adresse). Cloudways ist damit extrem günstig, bietet enorm viel Power und durch die Preiserhöhungen von Siteground liegt der Direkteinstieg zum Cloud Hosting damit noch näher.

Cloudways Preise

Wenn du viel Wert auf Einfachheit, Service und Support legst, dann empfehlen wir dir Kinsta für dein Cloud Hosting (nur WordPress Websites). Hier liegen wir allerdings schon bei 30$ pro Monat (ohne E-Mail).

Es sollte aber auch erwähnt werden, dass Kinsta auf der Google Cloud läuft, einen Cloudflare Enterprise-Zugang beinhaltet und dass der Service sogar so weit geht, dass sie deine Website für dich kostenlos reparieren, falls du jemals gehackt werden solltest.

Kurz gesagt: Du bekommst viel mehr, als du bezahlst.

Kinsta Preise

Notiz: Wie vorhin bereits angedeutet, ist ein Wechsel des Hosting-Anbieters heute keine Hürde mehr, denn sowohl Cloudways als auch Kinsta transferieren deine Website komplett kostenlos für dich.

3. Größe von Bildern optimieren

Jeder liebt auffällige Bilder.

Im Fall von erfolgreichen E-Commerce-Seiten sind Bilder sogar der entscheidende Teil.

Eine Menge Fotos und Grafiken auf deinen Produktseiten verbessern nun mal das Engagement.

Die negative Seite der Verwendung von Bildern ist, dass sie in der Regel große Dateien sind, die eine Website verlangsamen.

Der beste Weg, um die Bildgröße bzw. Dateigröße zu reduzieren, ohne die Qualität zu beeinträchtigen, ist die Komprimierung der Bilder mit Tools wie Photoshop oder Kraken. Alternativ kannst du auch Webdienste wie TinyPNG, Compress oder ILoveIMG verwenden.

Die Prozedur kann ein wenig Zeit in Anspruch nehmen, sie ist es aber wert.

Komprimiertes Bild vs. Original
Wenn du WordPress nutzt, kannst du auch ein Plugin verwenden, um deine Bilder automatisch nach jedem Upload komprimieren zu lassen.

Hier empfehle ich dir das kostenlose Plugin Compress JPEG & PNG von TinyPNG. Eine gute Alternative bietet auch reSumsh.it, denn neben WordPress lässt es sich auch in Drupal, Magento und anderen CMS integrieren.

Eine weitere Möglichkeit, die Bildgröße zu reduzieren, ist die Verwendung von HTML responsive images <secret> und <size> Attributen, die die Bildgröße basierend auf den Anzeigeeigenschaften des Benutzers anpassen.

Weitere Tipps zur (SEO) Bildoptimierung findest du hier.

4. Anzahl der Plugins reduzieren

Plugins sind allgemeine Bestandteile jeder Website, egal ob bei Shopify, WordPress oder anderen CMS.

Sie ergänzen bestimmte Funktionen, die von Drittanbietern bereitgestellt werden.

Leider gilt aber auch: Je mehr Plugins installiert sind, desto mehr Ressourcen werden benötigt, um sie auszuführen.

Das Ergebnis ist, dass die Website langsamer arbeitet und auch Sicherheitsprobleme auftreten können. Mit der Zeit wächst die Anzahl der Plugins, während einige von ihnen vielleicht nicht mehr genutzt werden.

Wir empfehlen daher, alle installierten Plugins regelmäßig zu überprüfen und unnötige Plugins zu löschen. Zuerst solltest du die Performance-Tests auf deiner Seite durchführen, um herauszufinden, welche Plugins deine Website verlangsamen.

Die Geschwindigkeit der Webseite hängt nicht nur von der Anzahl der installierten Plugins ab, sondern auch von deren Qualität.

Versuche, Plugins zu vermeiden, die eine Menge Skripte und Styles laden oder viele Datenbankabfragen generieren. Die beste Lösung ist es, nur die notwendigen zu behalten und sicherzustellen, dass sie auf dem neuesten Stand gehalten werden bzw. du sie regelmäßig aktualisierst.

5. JavaScript- und CSS-Dateien minimieren

Wenn deine Website viele JavaScript- und CSS-Dateien enthält, führt dies zu einer großen Anzahl von HTTP-Anfragen, sobald deine Website-Besucher auf bestimmte Dateien zugreifen wollen.

Diese Anfragen werden vom Browser des Besuchers einzeln behandelt und verlangsamen die Funktion der Webseite.

Wenn du die Anzahl der JavaScript- und CSS-Dateien reduzierst, wird dies zweifellos deine Website beschleunigen.

Versuche, alle JavaScript- und CSS-Dateien in einer Datei zusammenzufassen, um die Gesamtzahl der HTTP-Anfragen reduzieren.

Es gibt eine Menge Tools, um HTML-, CSS- und JavaScript-Dateien schnell zu verkleinern. Du kannst zum Beispiel WillPeavy oder Minifier verwenden. Diese Tools müssen allerdings manuell genutzt werden und sind für nicht-technisch versierte Menschen daher wahrscheinlich keine Freude.

Falls du WordPress verwendest, kannst du WP Rocket verwenden, um die Dateien zu minimieren.

6. Website-Caching verwenden

Wenn viele Nutzer gleichzeitig auf deine Seite zugreifen, arbeiten Server langsam und brauchen mehr Zeit, um die Webseite an jeden Nutzer auszuliefern.

Caching ist der Prozess, die aktuelle Version deiner Webseite beim Host zu speichern und diese Version zu präsentieren, bis deine Webseite aktualisiert wird.

Das bedeutet, dass die Webseite nicht für jeden Nutzer immer wieder neu geladen werden muss und nicht jedes Mal Datenbankanfragen gesendet werden müssen.

Die Ansätze zum Website-Caching hängen von der Plattform ab, auf der deine Website entwickelt wurde.

Für WordPress zum Beispiel kannst du die folgenden Plugins verwenden: WP Rocket, W3 Total Cache, WP Fastest Cache oder WP Super Cache.

Wenn du einen VPS, Cloud Hosting oder einen dedizierten Server verwendest, kannst du das Caching auch oft unter deinen allgemeinen Einstellungen einrichten.

Bei Shared Servern ist das Website-Caching weniger häufig verfügbar.

7. Gzip- oder Brotli-Komprimierung einsetzen

Die Gzip- und Brotli-Komprimierung sind effektive Weg, um die Größe von Dateien zu reduzieren. Sie minimieren die HTTP-Anfragen und reduzieren die Antwortzeit des Servers.

Im direkten Vergleich ist Brotli einen kleinen Schritt effizienter, da Gzip aber weiter verbreitet ist, weniger Schritte zur Aktivierung benötigt und häufiger von Tools unterstützt wird, konzentrieren wir uns hier auf Gzip.

Gzip komprimiert die Dateien, bevor sie an den Browser gesendet werden. Auf der Benutzerseite entpackt der Browser die Dateien und stellt den Inhalt dar.

Diese Methode kann auf alle Dateien deiner Website angewendet werden.

Wenn die Gzip-Komprimierung nicht automatisch auf deinem Server aktiviert ist, dann solltest du es selbst in die Hand nehmen.

Falls du WordPress verwendest, kannst du auch hier ein Plugin wie WP Rocket verwenden.

Um die Aktivierung manuell durchzuführen, musst du die .htaccess-Datei anpassen. Damit nichts schief laufen kann, stell unbedingt sicher, dass du eine aktuelle Kopie von der Datei hast.

Wenn deine Website über einen Apache-Server läuft (die meisten WordPress-Seiten), dann kannst du folgenden Code nach #END in deiner .htaccess-Datei hinzufügen:


# Compress HTML, CSS, JavaScript, Text, XML and fonts
AddOutputFilterByType DEFLATE application/javascript
AddOutputFilterByType DEFLATE application/rss+xml
AddOutputFilterByType DEFLATE application/vnd.ms-fontobject
AddOutputFilterByType DEFLATE application/x-font
AddOutputFilterByType DEFLATE application/x-font-opentype
AddOutputFilterByType DEFLATE application/x-font-otf
AddOutputFilterByType DEFLATE application/x-font-truetype
AddOutputFilterByType DEFLATE application/x-font-ttf
AddOutputFilterByType DEFLATE application/x-javascript
AddOutputFilterByType DEFLATE application/xhtml+xml
AddOutputFilterByType DEFLATE application/xml
AddOutputFilterByType DEFLATE font/opentype
AddOutputFilterByType DEFLATE font/otf
AddOutputFilterByType DEFLATE font/ttf
AddOutputFilterByType DEFLATE image/svg+xml
AddOutputFilterByType DEFLATE image/x-icon
AddOutputFilterByType DEFLATE text/css
AddOutputFilterByType DEFLATE text/html
AddOutputFilterByType DEFLATE text/javascript
AddOutputFilterByType DEFLATE text/plain
AddOutputFilterByType DEFLATE text/xml
# Remove browser bugs (only needed for really old browsers)
BrowserMatch ^Mozilla/4 gzip-only-text/html
BrowserMatch ^Mozilla/4\.0[678] no-gzip
BrowserMatch \bMSIE !no-gzip !gzip-only-text/html
Header append Vary User-Agent

 
Wenn du deine WordPress-Seite auf einem Nginx-Server hast, solltest du stattdessen den folgenden Code zu deiner nginx.conf-Datei hinzufügen:


36 gzip on;
37 gzip_disable "MSIE [1-6]\.(?!.*SV1)";
38 gzip_vary on;
39 gzip_types text/plain text/css text/javascript application/javascript application/x-javascript;

 
Um zu prüfen, ob die Gzip- oder Brotli-Komprimierung bereits aktiv ist, kannst du das kostenlose Tool von GiftOfSpeed nutzen.

Gzip/Brotli Kompression Test
Neben dieser Status-Info erfährst du auch den Servertyp deiner Website und andere Details.

8. Datenbanken im CMS optimieren

Die Datenbankoptimierung ist ein effektiver Weg, um die Performance zu steigern.

Wenn du ein Content Management System (CMS) verwendest, das mit komplexen Plugins vollgepackt ist, wird die Datenbank größer und deine Website arbeitet langsamer.

Das WordPress CMS speichert zum Beispiel Kommentare, Blogposts und andere Informationen, die eine Menge Datenspeicher benötigen. Jedes CMS benötigt seine eigenen Optimierungsmaßnahmen und hat auch eine Reihe von spezifischen Plugins.

Für WordPress kannst du zum Beispiel WP Optimize oder WP Rocket in Betracht ziehen.

9. Webfonts reduzieren

Webfonts sind im Webdesign sehr beliebt geworden.

Leider hat die Verwendung von Webfonts einen negativen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Seitenladezeit.

Webfonts
Webfonts fügen zusätzliche HTTP-Anfragen an externe Ressourcen hinzu. Die folgenden Maßnahmen helfen dir dabei, den Traffic von Webfonts zu reduzieren:

  • Verwende moderne Formate (WOFF2) für moderne Browser
  • Binde nur die Zeichensätze ein, die auf der Seite verwendet werden
  • Wähle nur die benötigten Stile

10. 404 Fehler erkennen

Ein 404-Fehler bedeutet, dass eine „Seite nicht gefunden wurde”.

Diese Meldung wird vom Hoster an Browser oder Suchmaschinen weitergegeben, wenn der aufgerufene Inhalt einer Seite nicht mehr existiert.

Um einen 404-Fehler zu erkennen und zu beheben, kannst du Tools und Plugins zur Fehlererkennung verwenden.

Wie bereits erwähnt, können sich zusätzliche Plugins negativ auf die Geschwindigkeit deiner Webseite auswirken, daher empfehlen wir, die Ressource zur Fehlererkennung durch externe Tools laufen zu lassen. Zum Beispiel SEMrush, Google Search Console oder Ahrefs Webmaster Tools.

Sobald du alle 404-Fehler aufgespürt hast, musst du den Traffic, den sie generieren, bewerten.

Wenn diese toten Links keine Besuche mehr einbringen und somit keine Serverressourcen verbrauchen, dann kannst du sie einfach löschen.

Wenn diese Seiten aber immer noch Traffic erzeugen, dann solltest du Weiterleitungen für diese Links erstellen (sowohl für die externen, also Links die zu anderen Websites führen als auch für die internen Links bzw. diejenigen, die auf deine eigene Website verlinken).

11. Weiterleitungen reduzieren

Website-Weiterleitungen erzeugen zusätzliche HTTP-Anfragen, die sich negativ auf die Leistung auswirken können.

Wir raten dazu, sie auf ein Minimum zu reduzieren oder ganz zu eliminieren (falls möglich).

Als erstes solltest du alle Weiterleitungen auf deiner Seite identifizieren, indem du einen Site Scan durchführst. Du kannst auch hier SEMrush oder Ahrefs Webmaster Tools verwenden, um Weiterleitungen schnell zu identifizieren.

Dann musst du prüfen, ob sie einem notwendigen Zweck dienen oder Fehler verursachen, dazu gehören beispielsweise Weiterleitungsketten, und sogenannte Loops.

Weiterleitungsketten sind Weiterleitungen, die zu einer anderen Weiterleitung leiten anstatt direkt zu der Zielseite zu verlinken.

Ein Loop ist hingegen ein Kreislauf von Weiterleitungen, die kein Ende haben.

Die beiden oben genannten Tools können dir diese Fehler automatisch anzeigen und updaten dich monatlich zu ggf. neuen Fehlern.

12. Prefetching-Techniken nutzen

Prefetching beinhaltet das Lesen und Ausführen von Anweisungen, bevor ein Nutzer sie auslöst.

Diese Technik ist ziemlich verbreitet.

Sie funktioniert gut, wenn du Benutzeraktionen vorhersehen kannst, um zum Beispiel einige Inhalte oder Links im Voraus zu laden. In der Regel erlauben moderne Browser standardmäßig Prefetching, da sie von den Verhaltensmustern der Nutzer ausgehen. UX-Spezialisten und Ingenieure verstehen jedoch eher das Nutzerverhalten und geben den Browsern “Hinweise”, um Prefetching zu betreiben.

Es gibt drei Hauptarten von Prefetching:

  • DNS-Prefetching – Bei dieser Praxis werden Domains im Voraus in IP-Adressen aufgelöst.
  • Link-Prefetching – Wenn du dir sicher bist, dass ein Nutzer auf einen bestimmten Link klicken wird, um zu einer bestimmten Seite zu navigieren, kannst du diese Art von Prefetching anwenden. Die Methode ist nützlich für stabile User Journey Aktionen, wie z.B. das Weiterleiten zur Warenkorb-Seite, nachdem ein oder mehrere Artikel hinzugefügt wurden.
  • Prerendering – Dieser Ansatz bedeutet, eine ganze Seite oder einige Elemente davon im Voraus zu rendern.

Während Prefetching effektiv ist, erfordert es eine tiefe Analyse des Nutzerverhaltens, um präzise Annahmen zu treffen.

Daher ist diese Methode eher für größere Unternehmen und erfahrene Developer geeignet.

Zusätzliche Empfehlungen

Nach Analysen von unabhängigen Tests und unseren eigenen Erfahrungen über Jahre, haben wir eine klare Meinung zur Speed Optimierung und geben dir gerne unsere persönliche Sichtweise mit an die Hand.

Spare nicht beim Web-Hosting

Lass es uns kurz machen.

Das Hosting ist absolut wichtig für die Ladezeit deiner Website.

Hier zu sparen, ist für die Perfomance nicht der richtige Ansatz, vor allem wenn es um 5€ mehr oder weniger im Monat geht.

Wenn man sehr knapp bei Kasse ist, sollte man sich mit Siteground auseinandersetzen.

Allerdings ist Cloud Hosting die Zukunft und mittlerweile sehr günstig geworden. Hier direkt mit Cloudways oder Kinsta (falls du mehr Support benötigst) zu starten, ist definitiv unsere erste Empfehlung.

Weniger ist mehr

Wir haben hier teilweise sehr viele Tools genannt, um die Bereiche der Page Speed Optimierung anzugehen.

Ein Problem dabei ist nur, dass es dann auch schnell zu viel und unübersichtlich wird.

Hinzu kommt, dass viele Tools und Plugins im Gegensatz zu dem stehen, was wir hier empfohlen haben, nämlich die Anzahl deiner Plugins möglichst gering zu halten, während wir aber auch nicht ständig manuelle Arbeit bei jeder Änderung an unserer Website vornehmen möchten.

Wie kannst du dieses Problem lösen?

Damit du dir nicht den Kopf über zu viele Plugins auf deiner Seite zerbrichst oder ständig manuelle Arbeit in deine Website stecken musst, kannst du nur zwei WordPress Plugins für alle wichtigen Punkte nutzen, die sich automatisieren lassen:

Option 1: WP Rocket + TinyPNG oder re.Smush.it

Diese beiden Tools allein decken bereits 5 der wichtigsten Punkte zur Speed Optimierung deiner Website ab.

Das bedeutet, du musst dich um diese Punkte nicht mehr kümmern.

TinyPNG und reSmush.it (Plugins zur Bildkomprimierung) sind dabei komplett kostenlos und WP Rocket kostet 44€ pro Jahr. In unseren Augen ist es den Preis im Verhältnis zum normalerweise manuellen Aufwand absolut wert.

Option 2: WP Optimize

Eine komplett kostenlose Alternative bietet WP Optimize, um die gleichen Aufgaben von WP Rocket + Plugin zur Bildkomprimierung zu bewältigen. Allerdings ist die Performance von WP Optimize weniger effizient als die Kombination aus WP Rocket und TinyPNG oder reSmush.it.

Nutze ein CDN

Cloudflare bietet sein CDN komplett kostenlos an und ist dabei extrem effektiv für deine Website-Geschwindigkeit.

Nutze es aus.

Fazit

Derzeit erwartet ein typischer Nutzer, dass Webseiten in weniger als 3 Sekunden geladen werden (basierend auf den Zahlen von 2017). Heute und in Zukunft wird diese Zahl weiter sinken, denn die Erwartungen der Nutzer steigen ständig.

Wenn du diese Erwartungshürde nicht erfüllst, verlierst du eine Menge Website-Traffic und damit auch deinen Umsatz.

Dabei kann der Ansatz zur Optimierung der Website-Geschwindigkeit einfach und effektiv sein:

  • Überprüfe und bewerte die Schlüsselfaktoren für den Erfolg deiner Website und berücksichtige dabei die Conversions, Sichtbarkeit und Benutzerfreundlichkeit.
  • Teste deine aktuelle Website-Geschwindigkeit und priorisiere die Seiten und Funktionen, die in Bezug auf diese drei Faktoren die meiste Aufmerksamkeit benötigen.
  • Beginne deine Optimierung mit den am meisten geschwindigkeitsreduzierenden Aspekten und konzentriere dich auf die Seiten, die deinen Conversion-Erfolg am meisten bestimmen.

Klicke hier, falls du eine WordPress-Website besitzt und ein Angebot zur Optimierung deiner Website-Geschwindigkeit erhalten möchtest.

Neben den aufgeführten Punkten, passen wir den Code deiner Website individuell an, um maximal schnelle Ladezeiten zu erreichen.

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