301-Weiterleitungen für SEO: Alles was du dazu wissen musst

301-Weiterleitung
Denis Fenger
Denis Fenger · Aktualisiert: 29.04.2021

Du möchtest alles über 301-Weiterleitungen (eng. 301 Redirects) erfahren, einschließlich der Frage, wie du sie nutzen kannst, um deinen organischen Traffic zu steigern?

Dann bist du hier richtig.

301-Weiterleitungen sind ziemlich einfach. Sie werden verwendet, um eine Webseite auf eine andere umzuleiten. Aber zu verstehen, welchen Bezug sie zu SEO haben, ist etwas komplizierter.

Fangen wir ganz oben an.

Was ist eine 301-Weiterleitung?

Eine 301-Weiterleitung zeigt das permanente Verschieben einer Webseite von einem Ort zum anderen an. Der 301-Teil bezieht sich dabei auf den HTTP-Statuscode der umgeleiteten Seite.

Beispiel: “aamazon.de” leitet zu “amazon.de” weiter.

Einfach ausgedrückt, sagt eine 301-Weiterleitung dem Browser: “Diese Seite wurde dauerhaft verschoben. Das ist der neue Standort und wir haben nicht vor, ihn wieder zu verschieben.” Worauf der Browser reagiert: “Klar doch! Ich schicke den Benutzer sofort dorthin!” Das ist der Grund, warum du “aamazon.de” und andere falsch geschriebene Versionen nicht besuchen kannst. Du landest stattdessen immer bei amazon.de.

Wie erstellt man eine 301-Weiterleitung?

Es gibt viele Möglichkeiten, 301-Weiterleitungen zu erstellen, aber die häufigste Methode ist die Bearbeitung der .htaccess-Datei deiner Website. Du findest diese im Stammordner deiner Website.

Du siehst die Datei nicht? Das bedeutet eines von zwei Dingen:

  1. Du hast keine .htaccess-Datei. Du kannst sie mit Notepad (Windows) oder TextEdit (Mac) anlegen. Dazu muss nur ein neues Dokument erstellt und unter .htaccess gespeichert werden. Achte darauf, dass du die Dateierweiterung standard.txt entfernst.
  2. Deine Website läuft nicht auf einem Apache-Webserver. Das ist etwas technisch, aber es gibt verschiedene Arten von Webservern. Apache, Windows/IIS und Nginx sind die häufigsten. Hauptsächlich Apache-Server verwenden .htaccess. Um zu überprüfen, ob deine Website auf Apache läuft, benutze dieses Tool. Überprüfe, ob der “Web Server” unter dem Reiter “Hosting History” als “Apache” angezeigt wird.

Benutzt du WordPress? Dann brauchst du die .htaccess-Datei nicht bearbeiten, sondern kannst einfach dieses kostenlose Redirection-Plugin verwenden.

Und je nach Webhosting Anbieter kannst du Weiterleitungen auch manchmal direkt über das cPanel einrichten. Hier am Beispiel von Siteground:

Siteground cPanel 301 redirect
Falls du auf die manuelle Weise angewiesen bist, folgen hier ein paar Codes zum Einfügen in die .htaccess-Datei. Diese Codes gelten aber nur für Apache-Webserver. Lies diesen Artikel, wenn deine Website auf Nginx läuft, oder diesen, wenn deine Website auf Windows/IIS läuft.

Weiterleitung einer alten Seite auf eine neue Seite

Das Weiterleiten von einer alten Seite auf eine neue Seite funktioniert, indem man den folgenden Code mit den entsprechenden Seitennamen in der .htaccess-Datei einfügt:

1 Redirect 301 /alte-seite.html /neue-seite.html

 

Weiterleitung einer alten Domain an eine neue Domain

RewriteEngine on
RewriteCond %{HTTP_HOST} ^beispiel.de [NC,OR]
RewriteCond %{HTTP_HOST} ^www.beispiel.de [NC]
RewriteRule ^(.*)$ https://beispiel.com/$1 [L,R=301,NC]

 
WICHTIG: Wenn sich “RewriteEngine on” bereits in deiner .htaccess-Datei befindet, solltest du es nicht noch einmal wiederholen. Kopiere einfach den Rest des Codes.

Weiterleitung der gesamten Domain von nicht-www auf www (und umgekehrt)

Hier ist die nicht-www zur www Version:

RewriteEngine on
RewriteCond %{HTTP_HOST} ^beispiel.de [NC]
RewriteRule ^(.*)$ https://www.beispiel.de/$1 [L,R=301,NC]

 
Hier die www zur nicht-www Version:

RewriteEngine on
RewriteCond %{HTTP_HOST} ^www.beispiel.de [NC]
RewriteRule ^(.*)$ https://beispiel.de/$1 [L,R=301,NC]

 
WICHTIG: Die Platzierung und Reihenfolge des Codes in deiner .htaccess-Datei ist ebenfalls wichtig. Es kann zu ungewollten Ergebnissen kommen, wenn mehrere Anweisungen in der “falschen” Reihenfolge platziert werden (z.B. Weiterleitungsketten, etc.). Wenn du planst, viele 301-Weiterleitungen in deiner .htaccess-Datei zu integrieren, dann solltest du genau darauf achten.

Weiterleiten der gesamten Domain von HTTP auf HTTPS

RewriteEngine On
RewriteCond %{HTTPS} off
RewriteRule ^(.*)$ https://%{HTTP_HOST}%{REQUEST_URI} [L,R=301]

 
WICHTIG: Damit das funktioniert, muss auf deiner Website ein SSL-Zertifikat installiert sein. Andernfalls erhältst du die Warnmeldung “Nicht sicher”.

Weiterleiten der gesamten Domain von nicht-www zu www und HTTP zu HTTPS

RewriteEngine On
RewriteCond %{HTTP_HOST} !^www\. [NC]
RewriteRule ^ https://www.%{HTTP_HOST}%{REQUEST_URI} [L,R=301]
RewriteCond %{HTTP:X-Forwarded-Proto} !https
RewriteCond %{HTTPS} off
RewriteRule ^ https://%{HTTP_HOST}%{REQUEST_URI} [L,R=301]

Welchen Einfluss haben 301-Weiterleitungen auf SEO?

Die meisten SEO Spezialisten konzentrieren sich auf die Beziehung zwischen 301-Weiterleitungen und dem PageRank.

Du bist mit dem PageRank Algorithmus nicht vertraut? Im Grunde genommen ist es die Formel, die Google entwickelt hat, um den “Wert einer Seite” anhand der Quantität und Qualität der Verlinkungen zu beurteilen. Natürlich ist PageRank bei weitem nicht der einzige „Rankingfaktor”, aber es wird allgemein angenommen, dass ein höherer PageRank im Großen und Ganzen einem höheren Ranking entspricht.

Gibt es Beweise dafür? Ja, Google hat den PageRank letztes Jahr (wieder) offiziell als Rankingfaktor bestätigt.

In welchem Verhältnis steht das nun zu 301-Weiterleitungen?

Wenn du vor 2016 mit einem 301 Redirect eine Seite auf eine andere weitergeleitet hast, gab es auf diesem Weg einen gewissen Verlust an PageRank. Wie viel? Das ist umstritten, aber 15% schienen die allgemeine Annahme zu sein. Es ist auch der Bereich den Matt Cutts, Googles ehemaliger Head of Webspam im Jahr 2013 vermutete:

Allerdings änderte Google 2016 seine offizielle Position zu diesem Thema und seitdem haben Weiterleitungen keinen Einfluss mehr auf den PageRank. Wenn du also heute domain.de/seite1 auf domain.de/seite2 weiterleitest, dann sollte die weitergeleitete Seite genau so viel “Power” haben wie die Originalseite. Das ist ein großes Ding, und es ist Teil des Erfolgs, dass 301-Weiterleitungen so nützlich sein können, um den organischen Traffic zu steigern. (Mehr dazu später!)

Auf der anderen Seite können 301-Weiterleitungen auch viele SEO-bezogene Probleme verursachen, über die nicht oft gesprochen wird.

Wie behebt man Probleme mit 301-Weiterleitungen?

Probleme können leider überall auftreten und 301-Weiterleitungen sind hier keine Ausnahme. Gerade wenn man sich noch nicht gut auskennt und man sich den Folgen von bestimmten Fehlern nicht bewusst ist, kann die eigene Website sehr stark darunter leiden. Im Folgenden findest du die wichtigsten Maßnahmen, um die häufigsten Fehler mit 301-Weiterleitungen zu vermeiden.

1. Überprüfe, ob die HTTP-Version deiner Website auf HTTPS weiterleitet

Jede Website sollte HTTPS verwenden.

Es fügt nicht nur eine zusätzliche Sicherheitsebene für deine Besucher hinzu, sondern Google verwendet HTTPS als Ranking-Signal. Kombiniert man das mit der Tatsache, dass SSL-Zertifikate über Let’s Encrypt kostenlos zur Verfügung gestellt werden, dann gibt es wirklich keine Entschuldigung mehr HTTPS nicht zu nutzen.

Aber ein SSL-Zertifikat ist nur die halbe Miete…

Du musst auch sicherstellen, dass Personen tatsächlich die HTTPS-Version deiner Website besuchen, d.h. eine 301-Weiterleitung zwischen der HTTP- und HTTPS-Version verwenden.

Um zu überprüfen, ob diese Umleitung vorhanden ist, gehst du auf deine Homepage und schaust dir die URL-Leiste an. Du solltest https://www.deineseite.de/ und ein Schloss-Symbol sehen.

Wenn du deine Domain mit https:// eingibst und Enter drückst, solltest du automatisch auf die HTTPS-Version weitergeleitet werden:

HTTP zu HTTPS weiterleiten
Wenn das etwa so wie oben aussieht, dann sollte alles zum größten Teil in Ordnung sein. Aber es kann immer noch andere Probleme geben, wie zum Beispiel:

  • Die Weiterleitung von HTTP zu HTTPS ist nicht auf allen Seiten deiner Website implementiert (z.B. Subdomains).
  • HTTPS zu HTTP Weiterleitungen

2. Entferne Seiten mit 301-Statuscodes aus deiner Sitemap

Google sucht nach Sitemaps, um zu verstehen, welche Seiten durchsucht und indexiert werden sollen.

Da Seiten mit 301-Statuscodes technisch nicht mehr existieren, macht es keinen Sinn, Google darum zu bitten, sie zu crawlen. Wenn solche Seiten in deiner Sitemap bleiben, kann Google sie jedes Mal erneut aufrufen, wenn sie deine Website neu durchsuchen. Das ist unnötig und verschwendet Crawl-Budget.

Hier ist eine Möglichkeit, solche Seiten zu finden:

  1. Suche nach deiner Sitemap-URL (dies ist normalerweise deinedomain.de/sitemap.xml… aber nicht immer).
  2. Benutze dieses Tool, um alle URLs herunterzuladen.
  3. Füge die Liste von URLs in diesen kostenlosen HTTP-Statuscodeprüfer ein (Hinweis: auf 100 URLs gleichzeitig beschränkt).
  4. Filtere nach Seiten mit 301 Statuscodes.

3. Korrigiere Weiterleitungsketten

Weiterleitungsketten treten auf, wenn es eine Reihe von zwei oder mehr Weiterleitungen zwischen der Anfangs-URL und der Ziel-URL gibt.

Und das sagt Google dazu:

“Obwohl der Googlebot und Browser einer “Kette” mehrerer Weiterleitungen (z. B. Seite 1 > Seite 2 > Seite 3) folgen können, empfehlen wir eine Weiterleitung zum endgültigen Ziel. Sollte das nicht möglich sein, verketten Sie nur wenige Weiterleitungen, möglichst nur drei, maximal vier.”

Weiterleitungsketten dienen keinem anderen Zweck als der Beeinträchtigung der Benutzerfreundlichkeit und der Verlangsamung der Seite, daher solltest du sie nach Möglichkeit vermeiden.

Der kostenlose HTTP-Statuscodeprüfer kann für bis zu 100 URLs nach Weiterleitungsketten suchen. Achte dabei auf Seiten mit zwei oder mehr Weiterleitungen.

Es gibt zwei Möglichkeiten, diese Fehler zu beheben:

  1. Die Weiterleitungskette durch eine einzige 301-Weiterleitung ersetzen. Anstelle von Seite 1 > Seite 2 > Seite 3 > Seite 4 wird die Weiterleitung zu Seite 1 > Seite 4.
  2. Interne Links zu weitergeleiteten Seiten durch direkte Links zur endgültigen URL ersetzen. Das verhindert, dass Google und andere Bots die Weiterleitungsketten durchsuchen. Noch wichtiger ist, dass es verhindert, dass echte Personen (du weißt schon, der Typ von Besucher, der von deiner Website etwas kaufen könnte) mit der Verzögerung durch mehrere Weiterleitungen umgehen muss, wenn er auf einen Link klickt.

Wo immer möglich, ist die zweite Lösung die beste Option.

Dazu kannst du die Liste der Weiterleitungsketten von vielen bis wenigen Links sortieren. Im Statuscoderprüfer klickst du dann einfach auf die jeweilige URL, um alle internen Links zur umgeleiteten Seite anzuzeigen. Und dann kannst du die internen Links auf den betroffenen Seiten durch die direkten Links zur endgültigen Ziel-URL ersetzen.

4. Korrigiere Weiterleitungsschleifen

Weiterleitungsschleifen treten auf, wenn eine URL auf eine der anderen URLs in der Kette zurückverweist. Dadurch entsteht eine Endlosschleife von Weiterleitungen, die sowohl Suchmaschinen als auch Benutzer verwirren und einfangen können.

Beispiel: Seite 1 > Seite 2 > Seite 3 > Seite 2 > Seite 3 > Seite 2 > Seite 3 [….]

Dies sind User-Experience-Killer, weil sie in der Regel auch zu einer Fehlermeldung in Browsern führen. Du kannst Fehler durch Weiterleitungsschleifen in Stapeln von bis zu 100 mit demselben HTTP-Statuscodeprüfer finden, den wir zuvor genannt haben. Achte dabei auf die Fehler “Exceeded maximum number of redirects”.

5. Behebe defekte Weiterleitungen

Defekte Weiterleitungen sind Seiten, die auf eine tote Seite umleiten (d.h. eine Seite, die einen 4XX- oder 5XX-HTTP-Response-Code zurückgibt).

Beispiel: Seite 1 (301) > Seite 2 (404)

Diese sind schlecht, da weder Besucher noch Suchmaschinen-Bots auf die endgültigen URLs zugreifen können. Aus diesem Grund werden die meisten Besucher deine Website verlassen, und die meisten Suchmaschinen werden das Crawlen aufgeben. Auch hier kannst du die Fehler in Chargen von 100 Stück mit Hilfe des HTTP-Statuscodeprüfers checken.

6. Leite 404-Seiten weiter

Seiten, die einen 404-Status anzeigen, sind tot und so kann der Browser eine Seite dann anzeigen:

404 Fehler Beispiel
Es gibt Fälle, da macht es Sinn, dass der Benutzer eine Seite wie oben sieht. Wenn jemand z.B. die falsche URL in seinen Browser eingibt, dann zeigt ihm die Fehlerseite an, dass etwas nicht stimmt. Hier macht es absolut Sinn eine 404-Seite für diese URL zurückzugeben.

Allerdings sind Seiten mit 404-Statuscodes oft auch ein Problem:

  1. Wenn sie crawlbar sind. Crawlbar bedeutet in der Regel klickbar. Und wenn sie anklickbar sind, werden einige Benutzer am Ende auf interne Links auf deiner Website klicken, nur um eine tote Seite zu sehen. Das ist nicht gut für die Benutzerfreundlichkeit.
  2. Wenn sie Backlinks haben. Da 404-Seiten nicht zugänglich sind, werden alle Backlinks, die auf sie verweisen, effektiv verschwendet.

Um die Probleme zu lösen, überprüfe deine Google Search Console nach 404-Fehlern und lasse dir alle URLs anzeigen. Für alle Seiten mit einem oder mehreren “dofollow”-Backlinks besteht die Möglichkeit, dass diese Links wertvoll sind. Wenn das der Fall ist, solltest du diese Seiten zu einer anderen relevanten Ressource auf deiner Website weiterleiten (301).

Wichtig

Die Weiterleitung von 404-Seiten an einen relevanten Ort ist entscheidend. Google behandelt irrelevante 301-Weiterleitungen als “Soft 404’s”, so dass es keinen wirklichen Vorteil der Weiterleitung gibt, es sei denn, du tust dies auf eine ähnliche und relevante Seite.

Wenn du keine ähnliche oder relevante Seite hast und du immer noch eine 404-Seite mit vielen hochwertigen Backlinks hast, dann kann es sich ehrlich gesagt lohnen, den Inhalt, der früher an diesem Ort existierte, neu zu veröffentlichen.

Stell es dir so vor:

Wenn die tote Seite überhaupt wertvoll genug war, um qualitativ hochwertige Backlinks anzuziehen, dann lohnt es sich zu fragen, warum sie nicht mehr existiert. Ich meine, es ist eindeutig ein Thema, das die Leute interessiert.

Für Seiten ohne dofollow Backlinks, kannst du folgende Wege einschlagen:

  1. Wiederherstellen der toten Seite auf der angegebenen URL
  2. Weiterleiten (301) der toten Seite auf eine andere relevante Seite
  3. Entfernen oder Ersetzen aller internen Links auf die tote Seite

Wenn du dich für 3. entscheidest, stell sicher, dass du nicht nur die internen Links, sondern auch den Ankertext und den umgebenden Text bei Bedarf ersetzt.

7. Ersetze 302-Weiterleitungen und Meta-Refresh-Weiterleitungen mit 301-Weiterleitungen

Benutze niemals 302-Weiterleitungen oder Meta-Refresh-Weiterleitungen für permanente Weiterleitungen.
302-Weiterleitungen sind für temporäre Züge gedacht, und Google empfiehlt, nach Möglichkeit keine Meta-Refresh-Weiterleitungen zu verwenden. Wenn du also eine dieser beiden Möglichkeiten auf deiner Website verwendest, solltest sie entfernen oder durch 301-Weiterleitungen ersetzen.

Glücklicherweise können diese beiden Probleme auf die gleiche Weise wie zuvor behoben werden:

  • Wenn die Weiterleitung dauerhaft ist, verwende stattdessen ein 301.
  • Wenn die Weiterleitung nicht dauerhaft ist, entferne die Weiterleitung.

Du solltest auch darauf achten, interne Links zu weitergeleiteten Seiten zu entfernen oder zu ersetzen, insbesondere wenn sie Benutzer verwirren könnten.

8. Suche nach weitergeleiteten (301) Seiten, die organischen Traffic erhalten

Seiten mit HTTP 301-Statuscodes sollten keinen organischen Traffic erhalten, da sie nicht im Google-Index enthalten sein sollten. Wenn solche Seiten Traffic bekommen, bedeutet das, dass Google die Weiterleitung noch nicht gesehen hat. Diese Information kannst du über Google Analytics oder auch die Google Search Console abrufen bzw. in deinem SEO Tool (falls vorhanden).

Wenn du erst kürzlich die 301-Weiterleitung hinzugefügt hast, ist das wahrscheinlich kein großes Problem. Google sollte es beim nächsten Crawlen sehen, danach sollten sie die Seite deindexieren.
Um diesen Prozess zu beschleunigen, kannst du die URL in das URL-Prüfungstool der Google Search Console einfügen und dann auf “Indexierung beantragen” klicken:

URL-Prüfung_Indexierung beantragen_Google Search Console

Du solltest diese Seiten auch aus deiner Sitemap entfernen (siehe 2.) und über die Google Search Console erneut einreichen.

9. Achte auf “schlechte” externe 301-Weiterleitungen

Die meisten Websites verlinken auf relevante Webseiten und Ressourcen von Drittanbietern.

Das ist in Ordnung… bis die Seite, auf die extern verlinkt wird, an anderer Stelle weitergeleitet wird.

Stell dir zum Beispiel vor, dass du auf eine nützliche Ressource verweist. Zwölf Monate später läuft diese Domain ab und wird von einem abgelaufenen Domainjäger abgeholt, der die Ressource löscht und auf seine Seite weiterleitet. Jetzt verlinkst du unbeabsichtigt etwas, das für deine Besucher irrelevant (und möglicherweise sogar schädlich) ist.

Aus diesem Grund ist es wichtig, deine Website von Zeit zu Zeit auf “schlechte” externe 301er zu überprüfen und die Links zu löschen oder auszutauschen.

Wie erhöht man den organischen Traffic mit 301-Weiterleitungen?

Zu diesem Zeitpunkt sollte deine Website frei von allen SEO-hinderlichen Problemen im Zusammenhang mit 301-Weiterleitungen sein.

Jetzt ist es an der Zeit, ernst zu werden und darüber zu sprechen, wie wir die Leistung von Weiterleitungen nutzen können, um den organischen Traffic massiv zu steigern.

Hier sind zwei Methoden, um das zu tun.

Die Cocktail-Technik

Du hast ein Glas Cola. Mmhm. Du hast ein Glas Rum. Lecker!

Beide sind großartige Getränke für sich. Wenn du sie jedoch kombinierst, bringst du die Dinge auf eine andere Ebene. Hallo, Cuba Libre!

In welchem Verhältnis steht das zu 301-Weiterleitungen?

Stell dir diese beiden Getränke als themenbezogene Seiten auf deiner Website vor. Sie sind beide in Ordnung. Sie haben ein paar gute Backlinks. Sie bekommen etwas organischen Traffic.

Gar nicht so schlecht.

Aber warum nicht diese beiden Seiten zusammenführen und zu einer einzigen fusionieren, um noch mehr zu erreichen?

Dabei besteht die Chance, dass wir zwei durchschnittlich performende Seiten in einen Weltklasse Cocktail einer Seite verwandeln können, die viel besser funktioniert!

Wir haben dies kürzlich mit zwei Beiträgen im Blog unseres Kunden getan. Beide Artikel wurden alt, also haben wir beschlossen, sie in einem neuen Leitfaden zusammenzufassen. Wir haben dann die eine URL behalten, den Beitrag darunter neu veröffentlicht und den anderen Artikel darauf weitergeleitet.

Die Ergebnisse sprechen für sich:
301-Weiterleitung_Traffic_verbesserung
Update: Inzwischen ist der Traffic der Seite mehr als 3x so hoch wie der Ausgangspunkt im September.

Warum funktioniert das?

Aus zwei Gründen:

  • Zusammenführung von “Autorität”: Erinnerst du dich, wie 301-Weiterleitungen den PageRank nicht mehr angreifen? Durch die Weiterleitung eines dieser Artikel auf den anderen konnten wir die “Autorität” beider Seiten zu einer zusammenführen. Natürlich funktioniert das nicht, wenn die Seiten ohne Bezug sind, da Google solche Weiterleitungen als Soft 404’s behandelt. Aber da diese beiden Seiten ähnlich waren, hat es sich gelohnt.
  • Besserer Inhalt: Die beiden Artikel, die wir hatten, waren von guter Qualität. Sie begannen gerade erst, ein wenig veraltet zu werden. Indem wir das Beste aus beiden Beiträgen herausgeholt und zusammengefügt haben, haben wir einen wesentlich besseren Inhalt geschaffen, der in unseren Augen mehr Traffic verdient.

Nun, die einzige Frage, die bleibt, ist, wie man diese Strategie nachahmen kann, richtig?

Hier ist der Prozess.

Schritt 1: Achte auf Probleme mit der Kannibalisierung von Keywords (mit Backlinks)

Keyword Kannibalisierung bedeutet, wenn zwei oder mehr Seiten auf dieselben Keywords abzielen und für diese bei Google gerankt werden. Das Finden solcher Probleme ist ein guter Weg, um Potentiale für die Methode zu erkennen.

Schritt 2: Finde relevante Gelegenheiten

Als nächstes musst du deine Seiten auf mögliche Weiterleitungsmöglichkeiten überprüfen.

Diese Merkmale sind starke Anzeichen für gute Gelegenheiten:

  • Die Seiten sind thematisch sehr ähnlich (oft schon am Titel erkennbar)
  • Sie haben jeweils viele Backlinks von einzigartigen Websites
  • Sie bekommen jeweils etwas Traffic aber haben keine Top Platzierungen bei Suchmaschinen

Der Hintergedanke ist, beide Seiten zu einer einzigen zusammenführen und zusätzlich die Backlinks damit zu bündelt. Damit stehen deine Chancen für Top Positionen gleich viel besser. Potenziell kann man damit seinen Traffic mindestens verdoppeln.

Schritt 3: Neuschreiben und Zusammenführen der Seiten

Jetzt ist es an der Zeit, die besten Dinge von jeder Seite zu nehmen und sie zu einer einzigen zu kombinieren. Ganz wichtig ist es hier, dass du die aussagekräftigsten Abschnitte beibehältst und weniger relevante Punkte trennst.

Um die Relevanz der neuen Seite so hoch wie möglich zu halten und das Risiko zu minimieren, dass Google die 301-Weiterleitung als Soft 404 behandelt, kannst du auch Anker-Berichte aus deinem SEO Tool nutzen. Das gibt einen Einblick, warum die Leute überhaupt mit deinen Seiten verlinkt sind.

Zum Beispiel könntest du sehen, wie viele Leute Statistiken zitieren, wenn sie auf deine Seite verlinken oder welche Wörter sie allgemein für Ihren Anker-Text verwenden. In dem Fall mit den Statistiken lohnt es sich demnach, sie in dem überarbeiteten Beitrag zu behalten.

PRO TIPP
Du solltest auch das Umschreiben/Fusionieren von zwei Seiten als Gelegenheit nutzen, um den Suchern das zu geben, wonach sie suchen. Wenn es zum Beispiel viele “Top-10-Listen” gibt, die für das Ziel Keyword platziert sind, dann kannst du deinen neuen, überarbeiteten Beitrag zu einer Top-10-Liste machen. Wenn es viele Anleitungen in dem Bereich gibt, dann schreibe deinen Text am besten wie eine Anleitung.

HINWEIS: Das hat nichts mit 301-Weiterleitungen zu tun, aber es lohnt sich, wenn du den ROI deiner Bemühungen maximieren willst.

Schritt 4: Veröffentliche deine überarbeitete Seite und implementiere die 301-Weiterleitungen

Jetzt ist es endlich an der Zeit, deinen überarbeiteten Beitrag/Seite zu veröffentlichen.

Wenn eine der alten URLs gut zu deinem neuen Beitrag passt, kannst du sie gerne unter der gleichen URL erneut veröffentlichen. Du kannst dann den anderen Beitrag/Seite löschen und eine 301-Weiterleitung zu dem neuen Beitrag hinzufügen. Wenn keine der alten URLs gut zu deinem neuen Beitrag passt, dann ist es auch in Ordnung, beide Seiten per 301 auf die neue weiterzuleiten.

Die Verschmelzungsmethode

Das hier ist mit dem organischen Traffic einer Seite passiert, nachdem wir die Verschmelzungsmethode angewendet haben:

Verschmelzungsmethode Ergebnis SEO Weiterleitungen

Das ist eine Traffic-Steigerung von 67,3% in nur 5 Monaten!

Hier ist der Prozess in Kurzform:

  1. Erwirb ein anderes Unternehmen oder eine andere Website in deiner Branche.
  2. Verschmelze deren Website mit deiner via 301-Weiterleitungen.

Erfolg mit dieser Methode bedeutet nicht, einfach nur eine alte Website zu kaufen und mit 301-Weiterleitungen alle Seiten auf deine Homepage umzuleiten. Das ist der faule Ansatz, und heutzutage ist das keine gute Idee mehr. Außerdem musst du die 301-Weiterleitungen seitenweise implementieren.

So macht man es Schritt für Schritt richtig:

1. Inhalte neu aufbereiten und weiterleiten

Die größten Zuwächse bei den Besucherzahlen werden durch das Umlagern und Weiterleiten von Inhalten erzielt.

Da man mit einer 301-Weiterleitung die Seite von der alten Domain auf die neue verschoben hat, zeigen alle Links nun effektiv auf die gleiche neue Seite. Obwohl die Seite gerade erst umgezogen ist. Das Umziehen und Weiterleiten von Inhalten ist die beste Option, wenn all diese Punkte zutreffen:

  • Der Inhalt bekommt organischen Traffic
  • Das Thema ist für dein Unternehmen relevant
  • Der Inhalt ist von hoher Qualität

Bitte bedenke, dass du diesen letzten Punkt bekämpfen kannst, indem du den Inhalt aktualisierst oder neu schreibst, nachdem du ihn verschoben und weitergeleitet hast.

2. Löschen und Weiterleiten auf eine andere Seite

Es macht keinen Sinn, Seiten zu behalten oder neu zu gestalten, wenn:

  • sie kaum oder wenig Potential für Traffic haben
  • sie Duplikate von Themen sind, die du bereits behandelt hast

Zum Beispiel gibt es keinen Grund, die “Über uns” Seite von der Website, die du verschmelzen willst, zu behalten, weil du dann zwei “Über uns” Seiten hättest, was keinen Sinn ergibt. Das gilt auch für andere Seiten, die auf die gleichen Keywords abzielen wie bestehende Seiten auf deiner Website.

Die Neuausrichtung dieser wird nur zu Problemen bei der Keyword-Kannibalisierung führen. Ebenso, wenn Seiten wenig oder gar kein Traffic-Potenzial haben, dann kannst du sie genauso gut loswerden und an anderer Stelle weiterleiten.

3. Löschen und Weiterleiten auf deine Homepage

Wenn es nirgendwo relevant ist, Seiten weiterzuleiten und es keinen Sinn macht, sie zu verschieben und umzuziehen, dann ist der letzte Ausweg, sie auf deine Homepage weiterzuleiten.

Warum ist das der letzte Ausweg?

Vielleicht erinnerst du dich daran, was wir vorher über Google gesagt haben. Irrelevante 301-Weiterleitungen werden als Soft 404’s behandelt. Das kann bei der Weiterleitung von Beiträgen und Seiten auf deine Homepage passieren.

Aber hier ist die Sache: Wenn du diese Seiten nicht weiterleitest, dann gibt es eine 100%ige Chance, dass Google sie als Soft 404’s behandelt. Fazit: Du kannst sie genauso gut weiterleiten.

Es gibt jedoch einen Vorbehalt, der darin besteht, dass du Seiten mit minderwertigen Backlinks nicht weiterleiten solltest. Daher solltest du unbedingt in einem Backlink-Bericht jede Seite überprüfen, bevor du sie weiterleitest.

Schlusswort

301-Weiterleitungen haben eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten, wenn es um SEO geht.

Wenn du sie strategisch einsetzt, kannst du enorme Zuwächse beim organischen Traffic erzielen. Es lohnt sich jedoch vorher sicherzustellen, dass es keine Probleme mit 301-Weiterleitungen auf deiner Website gibt, da sie deine aktuellen und zukünftigen SEO-Bemühungen behindern könnten.

Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, lade ich dich ein, unseren Newsletter zu abonnieren. Damit erhältst du wöchentlich Tipps über SEO und Online Marketing direkt in dein E-Mail Postfach.

Hat dir der Artikel gefallen? Lies gleich weiter.